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Über einen Verdacht berichten


Reporterfabrik

Über diesen Workshop

Manchmal ist es journalistisch geboten, über einen Vorwurf zu berichten, der noch nicht bewiesen ist. Verdachtsberichterstattung ist wichtig, weil sie den Anstoß geben kann, Missstände aufzudecken, die sonst im Verborgenen bleiben würden.  Gute Verdachtsbericherstattung ist anspruchsvoll: Du musst rechtlich auf der sicheren Seite sein - oft kannst du dich aber schon über die Formulierung absichern. Du hast aber trotz aller Hinweise auch eine Verantwortung gegenüber den Beschuldigten. In ihrem neuen Workshop zeigen dir Marcus Bensmann und Gabriela Keller im Detail, wie du gute und rechtssichere Verdachtsberichterstattung machst.

Über die CORRECTIV.Lokal-Workshops

Dieser Kurs entstand aus der Aufnahme eines Webinars vom Netzwerk CORRECTIV.Lokal und ist Teil einer Reihe von Workshops. In Kooperation mit der Alfred Toepfer Stiftung bietet CORRECTIV.Lokal regelmäßig kostenlose Webinare für alle Mitglieder im Netzwerk an. Mit diesen Weiterbildungen sollen Recherchen im Lokaljournalismus gestärkt und Teamarbeit gefördert werden.

Alle kommenden Termine gibt es hier. Und mehr Infos zum Netzwerk CORRECTIV.Lokal hier.

Jedes Kapitel des Workshops bietet

  • ein Tutorial
  • ein Forum, in dem die Teilnehmer sich über den Inhalt des Workshops austauschen können

Das erwartet dich im Workshop

Kapitel 1: Was ist ein Verdacht? (8:41 min)

Kapitel 2: Verdacht vor Gericht (14:17 min)

Kapitel 3: Sich vor Rechtsstreit schützen (07:51 min)

Kapitel 4: Rechtssicher schreiben(12:13 min)

Kapitel 5: Dokumente als Beleg (08:01 min)

Kapitel 6: Risiken der Verdachtsberichterstattung (13:24 min)

Dozierende

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Gabriela Keller

Wenn ein Thema sperrig und vertrackt erscheint, dann wird es für Gabriela Keller interessant. Denn oft verbergen sich in den Komplexitäten spannende Geschichten: Unlautere Geschäftspraktiken, Interessenkonflikte, wirtschaftliche Einflussnahme oder politische Fehlentwicklungen – solche Missstände erschließen sich meist nicht auf den ersten Blick. Es braucht Zeit und eine gute Portion journalistische Hartnäckigkeit, um dubiose Verstrickungen ans Licht zu bringen. Bei CORRECTIV kümmert sich Gabriela Keller seit November 2020 um Themen wie Parteienfinanzierung, Lobbyismus, fragwürdige Investoren in den Erneuerbaren Energien und Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen. Außerdem kuratiert sie jeden Monat den CORRECTIV-Wirtschafts-Newsletter. Für ihre Recherchen wurde sie mehrfach für Journalistenpreise wie den Nannenpreis und den Reporterpreis nominiert und mit dem Dumont Journalistenpreis ausgezeichnet. Zuvor hat sich Keller bei der Berliner Zeitung mit zwielichtigen Akteuren auf dem Berliner Immobilienmarkt beschäftigt. Zu ihren Stationen zählt auch die taz, wo sie als Reporterin über Themen wie Rechtsextremismus, das Reichsbürger-Milieu und soziale Ungleichheit schrieb. Keller ist Autorin eines Buchs über die Prepper-Bewegung in Deutschland. Nach ihrem Volontariat beim Weser-Kurier in Bremen lebte sie fünf Jahre als freie Korrespondentin und Nahost-Reporterin in Syrien und dem Libanon. Aufgrund ihrer kritischen Berichterstattung setzte das Assad-Regime sie auf eine schwarze Liste unerwünschter Journalisten, die von einer Einreise in das Land ausgeschlossen sind. Sie hat Englische, Deutsche und Französische Philologie in Münster und Sheffield studiert.

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Marcus Bensmann

Wenn ein Journalist von einem despotischen Regime aus dem Land geworfen wird, hat er wahrscheinlich seinen Job gut gemacht. So wie Marcus Bensmann. 20 Jahre lang berichtete er für deutsche, schweizer und japanische Medien aus Zentralasien, dem Kaukausus, Afghanistan, Iran und Irak. Seine Themen in Zentralasien und dem Kaukasus waren Machtmissbrauch und Korruption, sowie die Zusammenarbeit der Bundesregierung und der EU mit den Despoten. In Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan darf er nicht mehr arbeiten. Dafür deckt Bensmann seit 2014 von CORRECTIV aus finstere Machenschaften auf. Er hat unter anderem zum Abschuss des Flugs MH-17, AfD-Finanzierung und gepanschte Krebsmittel aus der Alten Apotheke recherchiert. Ob in Zentralasien oder Bottrop: Bensmann geht vor Ort. Er nimmt sich Zeit, redet mit den Menschen, hört zu, findet Quellen und Zeugen und öffnet einen anderen Blick.

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